Die Jungen Liberalen Bielefeld fordern, Kindesmissbrauch effektiv entgegenzuwirken. Wir sehen uns in der Verantwortung, für alle Menschen ein Leben frei von Zwang und Gewalt zu ermöglichen. Kinder sollten dabei besonderen Schutz genießen. Leider gehört zur Realität, dass Kinder manchmal dort, wo sie eigentlich geschützt sind, zu Opfern werden. Kindesmissbrauch passiert in den allermeisten Fällen innerhalb der Familie. Aber wenn sich ein Kind traut und äußert, dass es missbraucht wird, hat es das Schlimmste möglicherweise noch nicht einmal hinter sich. Es bleibt mitunter so lange bei der Familie, bis die Schuld bewiesen ist.
Um das zu verhindern, braucht es umfassende Maßnahmen:
- Umfassende Weiterbildungen für Lehrkräfte und Kita-Personal, damit sie frühzeitig Hinweise auf Kindesmisshandlungen erkennen und ein effektives Eingreifen der entsprechenden Behörden ermöglichen können.
- Eine effektive öffentlichkeitswirksame Kampagne zum Beispiel wie in Schweden: Nachdem dort Gewalt in der Erziehung gesetzlich verboten wurde, wurde das Gesetz auf jede Milchtüte gedruckt. Seitdem zeigt keine andere Bevölkerung eine so starke Ablehnung gegenüber körperlicher Gewalt wie die schwedische. Ein ähnliches Modell könnte helfen, das Bewusstsein für Kindesmisshandlung zu schärfen und die Hemmschwelle für das Melden solcher Vorfälle zu senken.
- Im Rahmen dieser Kampagne sollte die Kinderschutzhotline mit einer kurzen einprägsamen Nummer an öffentlichen Plätzen beworben werden, um Personen, die möglichen Kindesmissbrauch in ihrem Umfeld vermuten, gezielt auf diese offizielle Anlaufstelle aufmerksam zu machen.
- Flächendeckende Errichtung von sog.„Childhood Häusern“. Dort werden betroffene Kinder versorgt und unterstützt, bis die Untersuchungen und eventuelle gerichtliche Verhandlungen abgeschlossen sind. Eine Zustimmung der Eltern zu solchen Untersuchungen entfällt bei Tatverdacht, vorbehaltlich einer richterlichen Zustimmung. Der Rechtsbeistand für (potenziell) betroffene Kinder wird ausgebaut und ist rund um die Uhr erreichbar.
- Die Jugendämter müssen im Bereich der Inobhutnahme gestärkt werden. Es müssen Personalressourcen ausgebaut werden und effizient eingesetzt werden, indem gezielt diese Stellen geschaffen und beworben werden. Zu oft kommt es vor, dass angezeigte Missbrauchsfälle nicht verfolgt werden und Kinder mit Wissen der Behörden den Gefahren ausgesetzt bleiben.